
Blut ist ein lebenswichtiger Bestandteil unseres Körpers. Es versorgt Organe mit Sauerstoff, transportiert Nährstoffe, reguliert die Körpertemperatur und spielt eine Schlüsselrolle im Immunsystem. Doch was genau steckt im Blut, wie funktioniert es, und welche Untersuchungen gibt es? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um das Thema Blut.
1. Was ist Blut und welche Bestandteile hat es?
Blut ist eine Flüssigkeit, die aus festen und flüssigen Bestandteilen besteht. Es macht etwa 7-8 % unseres Körpergewichts aus und setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Blutplasma (ca. 55 % des Blutes)
Das Plasma ist die flüssige Komponente des Blutes und besteht zu etwa 90 % aus Wasser. Darin gelöst sind:
- Elektrolyte (z. B. Natrium, Kalium, Calcium) – wichtig für den Zellstoffwechsel.
- Proteine (z. B. Albumin für den Transport, Gerinnungsfaktoren zur Blutstillung, Immunglobuline für das Immunsystem).
- Hormone und Nährstoffe wie Glukose, Fette und Vitamine.
- Abfallstoffe wie Harnstoff oder Kreatinin, die zur Ausscheidung über die Nieren transportiert werden.
Blutzellen (ca. 45 % des Blutes)
Die festen Bestandteile des Blutes sind in drei Hauptgruppen unterteilt:
1. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
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- Enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der Sauerstoff bindet und transportiert.
- Sorgen für den Sauerstoffaustausch zwischen Lunge und Gewebe.
- Haben eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen.
2. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
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- Teil des Immunsystems und zuständig für die Abwehr von Krankheitserregern.
- Unterteilt in verschiedene Zelltypen wie Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten, die spezifische Aufgaben im Immunsystem haben.
3. Blutplättchen (Thrombozyten)
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- Verantwortlich für die Blutgerinnung.
- Bilden nach einer Verletzung ein Gerinnsel (Thrombus), um Blutungen zu stoppen.
2. Funktionen des Blutes
Blut erfüllt eine Vielzahl an lebenswichtigen Funktionen: Sauerstoff- und Nährstofftransport – von der Lunge bzw. dem Verdauungstrakt zu den Körperzellen.
Abtransport von Abfallstoffen – zu Leber, Niere und Lunge zur Ausscheidung.
Immunabwehr – durch Leukozyten, die Krankheitserreger erkennen und bekämpfen.
Wärmeregulierung – indem es Wärme durch den Körper transportiert.
Blutgerinnung – verhindert übermäßigen Blutverlust bei Verletzungen.
3. Blutgruppen und ihre Bedeutung
Blutgruppen sind genetisch bedingt und spielen eine entscheidende Rolle bei Bluttransfusionen. Das wichtigste System ist das ABO-System, das die Blutgruppen A, B, AB und 0 unterscheidet. Diese Einteilung basiert auf spezifischen Oberflächenstrukturen der Erythrozyten. Zusätzlich gibt es den Rhesusfaktor (Rh), der bestimmt, ob eine Person Rhesus-positiv (Rh+) oder Rhesus-negativ (Rh−) ist. Bei Bluttransfusionen ist die Kompatibilität dieser Merkmale essenziell, da eine falsche Blutgruppe zu schweren, potenziell lebensbedrohlichen Abwehrreaktionen führen kann.
4. Blutuntersuchungen: Kleines vs. Großes Blutbild
Bluttests sind wichtige Diagnosewerkzeuge, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die je nach Fragestellung angewandt werden.
Kleines Blutbild
Das kleine Blutbild liefert grundlegende Informationen über die Blutzellen:
- Erythrozytenanzahl – Hinweise auf Anämien oder Sauerstoffmangel.
- Hämoglobinwert (Hb) – zeigt, ob genug Sauerstoff transportiert wird.
- Hämatokrit – gibt den Zellanteil am Blutvolumen an.
- Leukozytenzahl – kann Infektionen oder Entzündungen anzeigen.
- Thrombozytenzahl – wichtig für die Blutgerinnung.
Großes Blutbild
Das große Blutbild umfasst zusätzlich eine Differenzialblutbild-Analyse, die verschiedene Leukozyten-Typen genauer betrachtet. Das kann helfen, Infektionen, Entzündungen oder Leukämien zu diagnostizieren.
Spezielle Bluttests
- Blutzuckerwert (z. B. bei Diabetes-Diagnostik).
- Cholesterinwerte (zur Beurteilung des Herz-Kreislauf-Risikos).
- Leberwerte (GOT, GPT) zur Beurteilung der Leberfunktion.
- Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff) zur Kontrolle der Nierenfunktion.
- Entzündungsmarker (CRP, BSG) bei Infektionen oder Autoimmunerkrankungen.
5. Wie kann man gesundes Blut fördern?
Ein gesunder Lebensstil trägt maßgeblich zu einer guten Blutzusammensetzung bei: Eisenreiche Ernährung (Fleisch, Hülsenfrüchte, Nüsse) zur Bildung von Hämoglobin.
Vitamin B12 & Folsäure für die Blutbildung.
Ausreichend Flüssigkeit (mind. 2 Liter pro Tag), um die Durchblutung zu unterstützen.
Bewegung & Sport zur Förderung der Sauerstoffversorgung.
Regelmäßige Check-ups, um Blutwerte im Auge zu behalten.
Fazit
Blut ist ein faszinierendes und lebenswichtiges Gewebe mit vielen Funktionen. Ob Transport von Sauerstoff, Immunabwehr oder Wundheilung – ohne Blut könnten wir nicht überleben. Diagnostische Bluttests helfen dabei, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Eine gesunde Lebensweise unterstützt die Blutgesundheit und trägt zu einem allgemeinen Wohlbefinden bei.